Stiftsbibliothek im Kloster Waldsassen, Oberpfalz, Bayern (© H.&D. Zielske/Image Professionals GmbH/Alamy Stock Foto)
Heute begehen wir den „Tag der Bibliotheken“, der in Deutschland seit 1995 jährlich am 24. Oktober begangen wird. Die Stiftsbibliothek der Abtei Waldsassen in Bayern ist ein kultureller Schatz der Bundesrepublik Deutschland und ein idealer Repräsentant für den heutigen Tag. Ihr prächtiger Bibliothekssaal ist ein architektonisches und künstlerisches Meisterwerk mit kunstvollen Deckengemälden und einer beeindruckenden Sammlung von Büchern, Handschriften und historischen Dokumenten. Das Kloster selbst wurde bereits 1133 gegründet.
Mit dem Bau der Bibliothek wurde eigentlich schon 1433 begonnen, doch erst zwischen 1724 und 1726 wurde sie unter Abt Eugen Schmid so fertiggestellt, wie wir sie heute bewundern können. Mit einer beeindruckenden Sammlung von rund 19.000 Büchern war diese Bibliothek ein kulturelles Kleinod. Im Zuge der Säkularisation wurden 3.520 Bücher ausgewählt und nach Amberg gebracht. Was mit den restlichen 15.000 Bänden geschah, ist bis heute ein Rätsel.
Bedauerlicherweise sind nicht nur Bücher, sondern auch andere ehemalige Ausstattungsstücke des Klosters verschwunden. Trotz aller Verluste bleibt die Stiftsbibliothek Waldsassen ein Ort von historischer Bedeutung und kulturellem Reichtum, der nach wie vor die Neugier von Forschern, Lehrern und historisch Interessierten weckt.